Raubkatzenalarm: Hilfe gegen Kratzen & Beißen

Viele Katzenbesitzer werden sich mit den folgenden Sätzen identifizieren können: Deine Katze kommt angemauzt, streicht dir um die Beine und schaut erwartungsvoll hoch zu dir.

Gerührt von so viel Liebe, die dir deine Katze entgegenbringt, setzt du sie dir auf den Schoß und schmust mit ihr. Sie gibt Köpfchen und schmust entzückt bis sie dir, ganz plötzlich und ohne jede Vorwarnung, in die Hand beißt und dich, je nach Lust und Laune, auch noch mit ihren Krallen traktiert.

Du bist nun vollkommen verwirrt, schließlich hast du deine Katze ja nur gestreichelt und ihr nichts Böses getan. "Warum", fragst du dich, "beißt sie mich?"

Fälle wie dieser kommen vor allem bei Katzenhaltern jüngerer Katzen vor. Dass die Katze beim Schmusen plötzlich beißt kann verschiedene Gründe haben, auf die du auch verschieden reagieren solltest.

Grund 1: Junge Katzen kennen die Grenzen noch nicht

Der schnelle Wechsel von Kuscheln und Schmusen zum wilden Spiel ist etwas, was Katzenjungen ständig untereinander praktizieren. Katzen selbst, auch die jüngeren Exemplare, spüren die spielerischen Bisse und die Tatzenschläge durch ihr dickes Fell nicht.

Daher ist deiner Katze vielleicht gar nicht bewusst, dass sie dir weh tut.
Katzen, die deine Hand aus Übermut beißen, tun dies mit meistens aufgestellten Ohren, weit geöffneten Augen und einer kampflustigen Körperhaltung. Sie werden auch nicht nur einmal beißen und dann wegsehen, sondern beißen und deine Hand mit ihren Vorderpfoten umklammern während sie mit ihren Hinterpfoten gegen deine Hand treten.

Durch bloßes Abschütteln wird eine junge Katze sich nicht abgewiesen fühlen, sondern, im Gegenteil, weiter spielen wollen. (Siehe auch: Katzen richtig beschäftigen)

--> Lösung: Der Katze ihre Grenzen zeigen: Du kannst es hier auf mehrere Arten versuchen, ihr abzugewöhnen, wobei jedoch wichtig ist, dass du konsequent bist und deine Katze nicht mehr in deine Hand beißen lässt.

Wichtig ist, dass du, wenn deine Katze beim Schmusen anfängt, in deine Hand zu beißen, deine Hand bewegungslos und schlaff liegen lässt und auf keinen Fall gegen die Katze ankämpfst, weil das ihren Kampfgeist nur weiter anfacht.

Mit der Katze lässt sich reden

Meiner Meinung nach ist es am einfachsten, der Katze in Katzensprache zu vermitteln, dass sie zu grob zu dir ist. Das geht, indem du, sobald sie dich beißt, mit deinem Mund nah an ihr Gesicht gehst (zwischen 10 und 50 cm Abstand) und sie anfauchst. Die Katze soll den Windstoß deines Fauchens auf ihrem Gesicht spüren. Normalerweise ist eine Katze in so einem Fall total verwirrt und stellt ihr Beißen erst einmal ein. Sollte sie weitermachen, fauchst du sie einfach nochmal an. Du kannst dabei gerne lauter und kräftiger sein als vorher.

Sollte das Gefauche jedoch selbst nach 5x keine Wirkung gezeicht haben, darfst du deine Katze leicht (!) in die Seite knuffen (während du fauchst) und sie von deinem Schoß vertreiben (indem du aufstehst).

Katze nach Beißen ignorieren

Eine andere, sehr langwierige Methode ist die des Ignorierens. Jedes Mal, wenn deine Katze beim Streicheln beißt, stehst du kurzerhand auf, und ignorierst sie für die nächsten 20 Minuten. Katzen, vor allem die mit dem großen Selbstbewusstsein, sehen es nicht so eng, wenn ihr Mensch sie ignoriert und brauchen gut und gerne einen Monat, bis sie einsehen, dass das Ignorieren mit ihren Bissen zu tun hat.

Katzen sind zwar schlauer als Hunde, aber sehr viel sturer, wenn es darum geht, etwas zu lernen. Du musst also konsequent sein und damit rechnen, dass deine Katze mindestens eine Woche braucht, um sich das spielerische Beißen abzugewöhnen.

Grund 2: Deine Katze ist launisch


Jede Katze ist anders. Manche von ihnen werden leichter und schneller sauer als andere - genau wie es auch bei Menschen der Fall ist.

Solche Katzen beißen deine Hand nicht, weil sie spielen möchten, sondern, weil es ihnen von einem Moment zum anderen zu viel Gestreichel geworden ist. Die Bisse launischer Katzen finden nur einmal - als Warnung an dich - mit leicht zurückgelegten Ohren und einer gespannten (manchmal bereuenden) Körperhaltung statt. Deine Katze will dir nicht weh tun, sondern dir nur sagen, dass du sie zu viel / zu stark gestreichelt hast.

--> Lösung: Deine Katze besser kennen lernen: Diese Art des Beißens kannst du deiner Katze nicht abgewöhnen, da hier das "Fehlverhalten" (in den Augen deiner Katze) nicht bei ihr liegt, sondern bei dir.

Was du jedoch tun kannst, um die Bisse zukünftig zu vermeiden, ist, deine Katze besser kennen zu lernen, indem du ihre Körpersprache genau studierst und dir merkst, wann deine Katze erste Anzeichen von Gereiztheit zeigt.

Tipp: Sobald die Schwanzspitze deiner Katze anfängt zu zucken, sie ihre Ohren nervös verstellt, oder ihren Körper gänzlich anspannt, ist es Zeit für dich, die Streicheleinheiten einzustellen.

Grund 3: Deine Katze hat eine Verletzung (blauer Fleck, etc.)

Manchmal kann es auch vorkommen, dass sich eine Katze bei ihren Touren im Freien stoßen und einen blauen Fleck bekommen, den wir Menschen unter dem Fell natürlich nicht sehen können.

Anzeichen dafür, dass dich deine Katze aus Schmerzen beißt, sind zum Beispiel, dass sie es normalerweise nie tut und nur mit einem Biss reagiert, wenn du eine bestimmte Stelle berührst.

Achtung: Du musst mit deiner Katze zum Tierarzt, wenn sie dich auch noch aggressiv anmauzt, entkräftet und zerrupft wirkt.

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