Doppelt glücklich! Eine zweite Katze anschaffen

Es heißt, Katzen seien reine Einzelgänger, denn in der freien Natur treffen sie sich allerhöhstens mal zur Paarung oder um Revier-Streitigkeiten auszutragen. Trotzdem raten immer mehr Tierärzte und Katzen-Experten dazu, Katzen nur im Doppelpack anzuschaffen oder später eine weitere dazu zu holen.

Du hast vermutlich selbst gerade eine Katze und überlegst, ob eine zweite für dich ratsam ist. Dass mehr Faktoren zu beachten sind als Zeit und Geld ist dir sicherlich klar - daher wollen wir dir jetzt helfen, diese anderen Faktoren zu beleuchten.

Warum eine zweite Katze anschaffen?


Die Fellnase ist glücklicher
Entgegen des Katzen-Einzelgänger-Vorurteils sind Katzen durchaus in der Lage, enge Freundschaften zu anderen Katzen zu entwickeln, das ist auch gar nicht unnatürlich, schließlich bilden sich die Freundschaften ungezwungen. Wenn eine zweite Katze im Haus ist, haben beide Katzen immer einen "Ansprechpartner" und jemanden zum spielen und schmusen. Dass das Katzen-Glück dadurch gesteigert wird, ist eigentlich logisch. Und wie auch beim Menschen gilt: Wer glücklich ist, wird seltener krank.

Hilfe gegen Langeweile
Besonders Wohnungskatzen, die keinen Freilauf haben, kennen irgendwann jedes Staubkorn in ihrem kleinen Revier und langweilen sich schnell. Manche Katzen können damit gut umgehen und lösen das Problem, indem sie aus dem Fenster gucken und beobachten. Manche Katzen können das jedoch nicht und lassen ihre Langeweile an den Möbeln aus oder fressen sich dick, weil ja sonst nichts los ist. Eine Zweitkatze bringt Abwechslung ins Haus und beendet die Langeweile.

Beschäftigungstherapie
Manche (vor allem junge) Katzen sind einfach wild. Den ganzen Tag wollen sie beschäftigt werden und können nicht genug herumtoben. Oft wird dann die kurze Zeit, in der die Bezugsperson das Haus verlässt, zur Qual - ist doch niemand da, der den Tiger unterhält. Eine zweite Katze kann einen willkommenen Spielgefährten bringen, sodass auch anhängliche Katzen nicht mehr jede Minute an ihrem Besitzer "kleben".

Ist das nicht mehr Arbeit?
Aus eigener Erfahrung wissen wir: Nein! Es ist tatsächlich allerhöchstens eine Minute pro Tag mehr Arbeit. Die beiden werden in den meisten Fällen zur gleichen Zeit mit dem gleichen Futter gefüttert und das Katzenklo, bzw. die Katzenklos, müssen auch mindestens einmal täglich sauber gemacht werden. Ob die nun ein oder zwei Häufchen enthalten, fällt kaum ins Gewicht.

Was gegen eine zweite Katze sprechen könnte:


Höhere Tierarztkosten
Abgesehen von hin und wieder anfallenden Verletzungen und Krankheiten müssen beide Tiger regelmäßig geimpft und entwurmt werden. Das bedeutet natürlich doppelt so hohe kosten. Für normal verdienende Leute sollten jedoch (unserer Erfahrung nach) diese Standart-Prozeduren kaum ins Geld fallen. Wenn man jedoch ohnehin knapp bei Kasse ist, ist es vielleicht nicht empfehlenswert, wenn man sich einen Zweit-Tiger anschafft, den man dann ärztlich nicht versorgen lassen kann.

Antipathien und Eifersucht
Es kommt natürlich vor, dass manche Katzen einfach nicht zusammen passen. In dem Fall ist ein "Waffenstillstand" das höhste der Gefühle und kleine "Kriege" sind keine Ausnahmen. Solche Fälle, in denen sich zwei Katzen einfach nicht miteinander vertragen haben, können drastisch ausgehen - meistens indem eine der beiden weggegeben wird.
Auch eifersüchtige Katzen können die Anschaffung einer zweiten Katze sehr erschweren. Im Falle einer eifersüchtigen Katze, hat sie nicht gegen den Neuankömmling selbst, sondern dass du Zeit mit einer anderen Katze verbringst. In vielen Fällen kann so ein Eifersuchts-Problem durch Geduld und gerechtes Verhalten gelöst werden.

Was du beachten musst:


Ist deine Wohnung groß genug?
Grundsätzlich brauchen Katzen nicht besonders viel Platz, das ändert sich auch nicht, wenn eine zweite dazu kommt. Das wichtigste ist nicht die Quadratmeterzahl deiner Wohnung, sondern die Möglichkeiten, die du deinen Katzen zum Rückzug bietest. In einem normalen Apartment mit zwei Räumen können zwei Katzen durchaus glücklich werden.

Die monatlichen Kosten
Zwei Katzen fressen mehr als eine. Aus diesem Grund musst du für zwei Katzen pro Monat mindestens 100 Euro aufbringen können, damit du auch anfallende Tierarztkosten begleichen kannst, die dann im Idealfall von dem zurückgelegten Geld bezahlst. Du kannst natürlich auch mehr als 100 Euro für zwei Fellnasen bezahlen, sparsame Halter kommen jedoch auf Fixkosten von 80 Euro für Streu, Leckerlies und Futter.

Neuanschaffungen
Ein zweites Katzenklo, sowie ein eigener Fress- und Wassernapf sind in den meisten Fällen sehr ratsam, da somit jede Katze ihr Revier hat.

Ein Herz und eine Seele
Du willst natürlich, dass deine Fellchen zusammen passen. Den besten Tipp, den wir dir da geben können, ist, eine Katze aus dem Tierheim zu holen, die ungefähr das gleiche Alter hat, wie deine eigene. Die Pfleger im Tierheim wissen oft sehr gut, welche Katze verträglich ist, welche einen ruhigen Charakter hat uns so weiter. Eine andere Möglichkeit ist es, dass du dir eine sehr junge Katze (unter 10 Monaten) holst, denn diese steht bei deiner Katze unter einer Art "Welpenschutz", wenn die ankommt. Dadurch wird sie leichter akzeptiert und ordnet sich der alten Katze unter.

Gesundheit!
Bevor du eine neue Katze bei dir einziehen lässt, muss sie gründlichst vom Tierarzt durchgecheckt werden. Hat sie beispielsweise Giardien, Bandwürmer oder eine ansteckende Krankheit, hast du bald nah dem Einzug niht nur eine Fellnase, die zum Doktor muss. Daher: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn du die Katze sofort zu dir nehmen musst, kannst du die bis zur Untersuchung und der anschließenden Auswertung gesondert in einem Raum halten.

Übrigends sollten deine beiden Katzen kastriert sein/werden. Kastrierte Tiere sind ruhiger und fallen seltener durch Revierstreitereien auf.

Die Eingewöhnungzeit
Hast du dir erst einmal eine gesunde, kastrierte Zweitkatze ins Haus geholt steht für einige Wochen erst einmal die schwierige Eingewöhnungzeit an. Während dieser Phase fängt so mancher Besitzer an zu zweifeln, ob das jemals mit den beiden klappen wird.

Gib den beiden daher Zeit, sich zu beschnuppern. Katzen sind Gewohnheitstiere, die manchmal etwas länger brauchen um Veränderungen wie diese zu akzeptieren (und gut zu finden)!

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