Der Speck muss weg: Hilfe für dicke Katzen



Viele Katzenbesitzer machen sich früher oder später einmal Sorgen um das Gewicht ihrer Fellnase. Erschien die Katze nicht letzte Woche noch viel dünner? Hat sie nicht in letzter Zeit einen ungewöhnlich großen Appetit?

In den meisten Fällen legt sich die Angst der Katzenhalter wieder, da sie erkennen, dass es entweder nur eine kurze Einbildung war oder die Katze sich eine neue Fellschicht für den Winter zugelegt hat.

In einigen Fällen jedoch ist die Sorge begründet. Viele "moderne" Katzen können sich vor Leckereien kaum retten - und damit meinen wir nicht nur das, was die Katze zu hause findet, sondern auch draußen vor der Tür... Kein Wunder also, dass manche Katzen zu dick werden!

Wie erkenne ich, dass meine Katze zu dick ist?

  • Beuge dich über deine Katze und betrachte sie von oben. Ist ihre Taille, also der leicht nach "innen" gebogene Bereich zwischen den Hinterbeinen und dem Bauch, erkennbar? Wenn ja, brauchst du du dir weniger Sorgen zu machen. Ist die Taille kaum erkennbar, liegt leichtes Übergewicht vor. Ist die Taille sogar nach außen gewölbt, ist deine Katze viel zu dick und muss dringend abnehmen.
  • Tastprobe: Fühle über den Rücken deiner Katze und den Bereich ihrer Rippen. Kannst du ihr Rückrat und ihre Rippen fühlen?

    Sind sie ohne großen Druck fühlbar, hast du eine normale Katze. Sind Rippen und Rückrat nur schwer fühlbar, ist die Samtpfote etwas zu dick. Hast du allergrößte Schwierigkeiten, die Knochen unter der Fettschicht zu ertasten, ist deine Katze stark übergewichtig.
  • Fühle nun unter ihrem Bauch nach: Fühlst du dort, vor allem im hinteren Bereich, eine Fettschicht unter dem Fell? Wie dick ist die Schicht? Hängt sie schon herab oder ist sie noch "nah" am Katzenkörper?

    Fühlst keine oder nur eine leichte Fettschicht, hat deine Katze normales Gewicht. Fühlst du jedoch eine deutliche Fettschicht, eventuell sogar eine Fettschicht, die herabhängt, solltest du deiner Katze beim abnehmen helfen.

Wie kann ich meiner Katze beim Abnehmen helfen?

Überleg mal: Wie nehmen wir Menschen ab? Richtig! Durch Sport und richtige Ernährung. Warum sollte es bei deiner Katze anders sein?

Hier sind ein Paar Anregungen, die deiner Katze helfen, abzunehmen:
  • Mehr Bewegung: Mach die Haustür so oft wie möglich auf, damit deine Katze motiviert ist, nach draußen zu gehen und die Welt zu erkunden, anstatt den ganzen Tag auf dem Sofa vor sich hin zu dösen.
  • Mehr Spielen: Spielen bedeutet Bewegung. Wusel also mindestens einmal am Tag mit einem Faden oder etwas anderem, was deine Katze zum Spielen bewegt, vor der Nase herum. Je länger sie freiwillig spielt, desto besser. Hier muss allerdings gesagt werden, dass du es mit einem Individuum zu hast, das gerne selbst bestimmt, wann gespielt wird. Zeigt deine Katze keine Lust, versuche es einfach später wieder.
  • Weniger Futter: Das Übergewicht deiner Katze kommt nicht von Ungefähr. Wahrscheinlich frisst sie zu viel. Schau nochmal genau nach: Normale Katzen fressen, abhängig von ihrer Rasse, zwischen 200 und 250 g feuchtes (!) Katzenfutter am Tag. Diese Menge ist idealerweise auf 2 bis drei Malzeiten verteilt, sodass die Katze den ganzen Tag über satt ist und sich nicht überfrisst. Frisst deine Katze mehr als das, solltest du ihre Futterration mindestens auf diese Menge senken! In Fällen von schwerem Katzen-Übergewicht, bietet es sich sogar an, auf 150g Katzenfutter pro Tag zu reduzieren, bis die Katze etwas abgenommen hat. 
  • Das richtige Futter: Viele übergewichtige Katzen nehmen fast ausschließlich Trockenfutter zu sich. Auf den ersten Blick wirkt Trockenfutter sehr attraktiv: Es ist preisgünstig, erscheint leicht (also vermuten viele Katzenbesitzer, dass es auch kalorienarm ist), einfach zu dosieren, geruchsarm und außerdem versprechen die Hersteller, dass es Feuchtfutter ebenbürtig sei. Tja, so kann man sich täuschen. Der günstige Preis kommt von den katzenunfreundlichen Bestandteilen (wie zum Beispiel Getreideabfälle), die billig erworben werden können. Und das geringe Gewicht rührt daher, dass dem Trockenfütter jegliche Feuchtigkeit entzogen wurde. Das hat zur Folge, dass auch die Katze erst nicht merkt, wie viel sie da gerade wirklich frisst. Erst im Magen geht das Futter in der Magensäure der Katze auf und untersäuert diesen. Die Katze muss nun unverhältnismäßig viel trinken, um den Feuchtigkeitsmangel wieder auszugleichen. Wusstest du, das Katzen in der freien Natur so gut wie gar nichts trinken? Tue deiner Katze einen Gefallen und stelle sie zumindest zur Hälfte auf Feuchtfutter um!
  • Weniger Leckerlies: Uns sind einige Fälle bekannt, in denen die zu dicke Katze zwar das richtige Futter in der richtigen Menge bekommt, aber trotzdem 3-4 Kilo zu viel auf den Rippen hat. Das liegt oftmals daran, dass die Besitzer ihren Katzen zu viel Zuneigung in Form von Leckerlies entgegenbringen. Hier ein Leckerlie, dort ein Stück Leberwurst, ein Schälchen Vollmilch und zur guter Letzt noch einen halben Hühnerschenkel. Auf diese Weise nehmen Katzen fast das Doppelte an Nahrung auf als gedacht! Zeige deiner Katze deine Liebe nicht mehr in Form von Leckerlies, wenn sie zu dick ist. Streichle sie lieber oder sprich mit ihr. Das macht sie auch glücklich.
  • Die richtigen Leckerlies: Wir empfehlen dir, deiner Katze, wenn du ihr schon Leckerlies gibst, die richtigen zu geben. Hüttenkäse und Magerquark sind sehr verträglich und begehrt bei Katzen. Statt den normalen gekauften Leckerlies, empfehlen wir dir, ein Viertel Hühner- oder Putenbrust zu kochen (ohne Gewürze), in kleine Stücke schneiden und über mehrere Tage verteilt verfüttern. Ein gutes Rezept zum Nachkochen findest du hier: Katzenfutter selber machen (mit Rezept).
Bild CC 2.0 by basykes

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