Wie kann man die Katze zum Fressen animieren?

Viele Katzenhalter erleben irgendwann einmal in ihrem Leben, dass eine ihrer geliebten Katzen plötzlich das Futter verweigert und denken dann panisch "Hilfe, meine Katze frisst nicht mehr richtig". Anders als man jedoch oft liest, handelt es sich bei Appetitlosigkeit oftmals nicht um eine tödliche Virsuinfektion, Krebs oder eine Vergiftung, sondern sie kann auch ganz andere, harmlose Gründe haben.

Allgemein kann man sagen, dass eine Katze, die länger als 36-40 Stunden nichts gefressen hat, mal vom Tierarzt durchgecheckt werden sollte (Bei Katzenbabys und einhergehender Wasserverweigerung schon nach 12 Stunden!).

Normalerweise wird der Tierarzt, unabhängig von der Diagnose, bei anhaltender Appetitlosigkeit ein appetitmachendes Präparat mitgeben, das einen "unwiderstehlichen" Duft für Katzen hat.

Katzen sehen das oft anders und verweigern auch dieses Präparat (oft, weil es den Duft des ungeliebten Tierarztes an sich haften hat).

Wie bringt man also seine Katze dazu, wieder selbstständig zu essen?

1. Zum Alleine-Fressen animieren

Katzen sind sehr selbstständige Wesen und verabscheuen es, zu irgendetwas gezwungen zu werden. Daher sollte die Zwangsfütterung die letzte Instanz sein, die man nur dann anwendet, wenn alles andere versagt.

Da die Katze anscheinend schon von alleine ihren Napf nicht besucht, sollte das Futter direkt vor das Maul der Katze gelegt werden. Wenn du eine Praline direkt ins Bett gebracht bekommst isst du sie ja sicher eher, als ob du sie dir selbst holen müsstest. ;)

Bring deiner Katze ihr Lieblingsessen. Katzengeschmäcker sind sehr verschieden untereinander - Jede hat ihre eigenen Vorlieben. Nachdem du es mit Nass- und Trockfutter probiert hast, würde ich zu zerkleinertem Thunfisch, zerriebenem, gekochtem Hühnerfleisch, Fischfutter, Käsestückchen etc. übergehen. Das verlinkte Rezept kann ebenfalls gute Dienste leisten, wenn man es nach der Zubereitung noch zusätzlich zerkleinert: Katzenfutter selber machen (mit Rezept).

Siehe auch: Natürliche Katzenernährung (Barfen)

Auch spezielle Katzenmilch (oder Nährmilch für Katzenkinder) eignet sich sehr gut dafür, die Katze wieder zum Fressen zu bringen.

Achte bitte darauf, dass deine Katze auch ein Näpfchen Wasser neben sich hat, weil eine Dehydrierung oft schlimmere Folgen hat als Nahrungsentzug.

2. Fressen ums Mäulchen schmieren

Eine beliebte Methode bei Katzenhaltern ist, das Mäulchen der Katze mit einem Brei einzuschmieren, sodass sie sich diesen ablecken muss. Dies ist eine sehr wirksame Methode, die jedoch erst angewendet werden sollte, wenn die Katze auch dann nichts annimmt, wenn man es ihr direkt unter die Nase hält.

Diesen Brei kann man vom Tierarzt oder Händler kaufen, oder ihn selbst herstellen. Sehr feines (oft teureres) Katzenfutter eignet sich beispielsweise dafür, sowie Sahne (ist verrufen, hat aber einen hohen Fettanteil und ist recht beliebt bei Katzen), Hüttenkäse, Nährbrei für Katzenkinder (zum Anmischen), Kinder-Baby-Brei, Leberwurst und so weiter.

Einfach mit der Rückseite eines Teelöffels so weit zerdrücken, dass ein (beinahe) einheitlicher Brei dabei herauskommt.

Am besten ist es natürlich, wenn die Katze eine besondere Vorliebe dafür hat, was man ihr da um das Maul streicht.

Dieser Prozess ist sehr langwierig für den Katzenhalter und man verliert oft schnell den Überblick, wie viel man nun schon gefüttert hat. Aus diesem Grund sollte man sich kleine Portionen zurrecht legen (z.B. in einem Joghurtbecher), die man der Katze vollständig verfüttert.

Am Anfang ist weniger (aber dafür öfter) mehr. Füttere deine Katze ruhig 1x in 2 Stunden. Gleichmäßige Futteraufnahme ist in solchen Fällen günster für den Stoffwechsel der Katze, weil es für den Magen leichter zu verwerten ist als eine riesige Menge an Futter.

Denk jedoch daran: Für Menschen sowie für Katzen sollte es kein Normalzustand sein, so gefüttert zu werden. Wenn deine Katze von alleine ihr Futter länger als 36 nicht angerührt hat, musst du sie zum Tierarzt bringen!

PS: In extremen Fällen musst du deine Katze zwangsernähren (lassen). Dein Tierarzt wird dir dabei sicher behilflich sein und dir gute Ratschläge geben können.

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